Szene Hamburg
Eric Oluf Jauch

Ich lieb' dich noch


Ab 29. Januar im Programm des Holi: "Ich lieb 'dich noch ", der erste Spielfilm aus der ,Harlekijn"-Fabrik des Niederländers Herman van Veen.


Was läßt die Besucher der ausverkauften Konzerte des holländischen Entertainers Herman van Veen "hemmungslos schluchzen und im nächsten Moment auflachen" (wie es der Düsseldorfer "Expreß" unlängst beobachtete)?
Was ist das Geheimnis der "sinnlich faszinierenden" und "intellektuell hinreißenden" Van-Veen-Auftritte (wie sie der Berliner "Abend" beschrieb)?
"Was die Damen und Herren von der Presse in mich hineininterpretieren, ist deren Bier, nicht meins", sagt der Holländer. In seinem bereits 1979 gedrehten Spielfilm "Ich lieb' dich noch" verrät er jedoch seinen Horror vor derartigen Bemühungen (anhand einer meisterhaft satirisch inszenierten Journa- listen-Persiflage); der Streifen selbst ist sowas wie eine Selbstdarstellung des Show- Stars in lebenden Bildern.

Herman van Veens daheim sehr erfolgreicher Film, der erst jetzt, im Anschluß an die diesjährige Tournee, in die Kinos kommt, ist ein kleines Puzzle, das Auskunft über die Stimmungen, Träume, Ängste, Freuden des clownesken Chansonniers geben will und damit den Background seiner Lieder und Auftritte vorstellt.

Van Veen beschrieb in Real- und Traumbildern die kleinen Begebenheiten des Alltags, Ehekrise, Trennung von der Familie, Gespräche über das Leben im allgemeinen sowie den Beruf des Künstlers im besonderen und verwob sie mit Fragmenten seiner Bühnen-Auftritte zu einem poetischen Gemisch aus Traumsequenzen und Erinnerungen, Visionen, Rückblenden und realistischen Beobachtungen - ein Seiltanz zwischen Intellekt und Gefühl, eine Mischung aus privaten Enthüllungen und Spielfilm-Fantasie, an der vor allem die Fans des Entertainers ihren Gefallen finden werden.



Eric Oluf Jauch